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Neuer Wiener Patientenanwalt wird Gerhard Jelinek
29.6.2022Der 65-jährige Ex-Präsident des Oberlandesgerichtes Wien tritt am 1. Juli die Nachfolge von Sigrid Pilz an, die das Amt zehn Jahre lang - also über zwei Funktionsperioden - ausübte. Jelinek versprach heute, dass er auf Dialog und Offenheit setzen wolle. Seiner Erfahrung nach sei Kooperation besser als Konfrontation, betonte er.

Prognose: Deutlich mehr Kranke in Spitälern
27.6.2022Einen Tag nach Überschreiten der Marke von 20.000 CoV-Toten in Österreich (AGES-Zählung) geht das Covid-Prognosekonsortium davon aus, dass sich die steigenden CoV-Infektionszahlen schon bald in den Spitälern bemerkbar machen werden. In den kommenden zwei Wochen müsse mit einer Verdreifachung der Covid-19-Patientinnen und -Patienten im Normalpflegebereich gerechnet werden. Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den abgelaufenen sieben Tagen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, liegt laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bei 689 (28.6.). Am höchsten ist die Zahl in Wien (1.062,7) und dem Burgenland (839,2). Am niedrigsten ist der Wert in Kärnten (378,9) und Tirol (504,5).
Impfpflicht wird abgeschafft
27.6.2022Im November des Vorjahres wurde sie angekündigt, im Februar ist sie ohne Sanktionen in Kraft getreten, im März wurde sie ausgesetzt und nun ist die Impfpflicht in Österreich Geschichte: Gesundheitsminister Johannes Rauch hat die Entscheidung verkündet. Mit den herrschenden Omikron-Varianten hätten sich die Regeln geändert, so Rauch. Es gehe aber auch darum, gesellschaftliche Gräben zuzuschütten und einen neuen Umgang mit dem Virus zu „leben“.
EMA empfiehlt Zulassung von Valneva-Totimpfstoff
24.6.2022Der zuständige Ausschuss empfahl den Impfstoff zur Verwendung als Erstimpfung bei Menschen von 18 bis 50 Jahren. Die finale Entscheidung liegt bei der Europäischen Kommission, deren Zustimmung gilt als Formsache. Bei Valnevas Covid-19-Vakzin VLA2001 handelt es sich um den einzigen Ganzvirus-Impfstoffkandidaten („Totimpfstoff“), der der von der französisch-österreichischen Firma entwickelt wurde. Valneva verfolgt eine Herangehensweise, die seit vielen Jahrzehnten erprobt ist. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erregerteilen auseinandersetzen. Valneva soll auch gegen die Omikron-Variante wirksam sein. .
Gesundheitsministerium: sieben weitere Affenpockenfälle in Österreich
21.6.2022Behörden haben sämtliche Schritte veranlasst und ein Merkblatt für Großveranstaltungen veröffentlicht
Öffentliche Gesundheitsausgaben 2021 um ein Sechstel höher
17.6.2022Schon 2020 hatte die Coronapandemie zu einem Anstieg bei den öffentlichen Gesundheitsausgaben um sechs Prozent geführt, im zweiten Pandemiejahr ist die Steigerung noch einmal deutlicher ausgefallen: 2021 sind Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger laut einer veröffentlichten Schätzung der Statistik Austria für 38,54 Mrd. Euro der laufenden Gesundheitsausgaben aufgekommen, das sind 15,8 Prozent mehr als im Jahr davor.
Wachstum „weiter beschleunigt“
17.6.2022Die Coronavirus-Fallzahlen steigen seit Ende Mai kontinuierlich. Schon vor Tagen wurde wegen der Omikron-Varianten BA.5/BA.4 vor einer Sommerwelle gewarnt. Die Expert*innen des Covid-Prognosekonsortiums erwarten, dass sich das Wachstum der neuen Infektionen „noch weiter beschleunigt“. Angesichts milderer Coronavirus-Verläufe bei der Omikron-Variante hat der Nationalrat eine Änderung des Epidemiegesetzes beschlossen. Als Alternative zur individuellen und gänzlichen Absonderung kann der Gesundheitsminister künftig Verkehrsbeschränkungen verordnen.

Präsident Nikolaus Koller wiedergewählt
15.6.2022Bei der Generalversammlung der Bundeskonferenz der Krankenhausmanager Österreichs (BUKO) in Graz wurde Nikolaus Koller einstimmig wieder zum Präsidenten gewählt. Er bekleidet dieses Amt seit nunmehr 20 Jahren und ist auch Vorsitzender der BUKO-Ausbildungsakademie, dem sehr erfolgreichen Österreichischen Institut für Krankenhausbetriebsführung. Koller vertritt Österreich bei HOPE, der European Hospital und Healthcare Federation in Brüssel und ist Präsidiumsmitglied der EVKM, der Europäischen Vereinigung der Krankenhaus-Manager. Bei der International Hospital Federation (IHF) mit Sitz in Genf ist er Special Advisor für Europa.

KTQ Best Practice Award 2022
15.6.2022Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg erhielt diese Auszeichnung in Berlin. KTQ steht für „Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen“. Beim KTQ-Verfahren werden Einrichtungen des Gesundheitswesens rund um die medizinischen, pflegerischen und verwaltungsbezogenen Prozesse im Drei-Jahres-Rhythmus in den Bereichen Patientenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Sicherheit- Risikomanagement, Information und Kommunikation, Unternehmensführung und Qualitätsmanagement einer detaillierten Prüfung unterzogen. Prämiiert wurde das „Patientenorientierte zentrale Aufnahmemanagement (PZA)“, welches innerhalb von zwei Jahren im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, dem einzigen allgemein öffentliche Ordensspital der Stadt Salzburg, erfolgreich umgesetzt wurde.
Virologin von Laer: „Ich werde auf den angepassten Impfstoff warten“
14.6.2022Der aktuelle Blick nach Portugal verunsichert. Die Zahl der Todesfälle steigt weiter. Doch für Virologin von Laer ist klar: „Viele Infizierte bedeuten auch mehr Tote.“ Auch in Österreich steigt die Zahl an Corona-Neuinfektionen wieder täglich. Dorothee von Laer empfiehlt zwar Risikogruppen, sich die vierte Impfung noch vor dem Sommer und vor der Freigabe des neuen angepassten Impfstoffes zu holen. Sie selbst werde aber, so sagt sie, „auf den angepassten Impfstoff im Herbst warten“.
475 Mio. Euro für Impfstoffe
13.6.2022Österreich hat bis Ende April 2022 knapp 475 Millionen Euro für Impfstoffe zum Schutz vor Covid-19 bezahlt. Rund 5,52 Millionen Dosen lieferte AstraZeneca, fast 4,93 Millionen Moderna, knapp 2,62 Millionen Novavax und 1,29 Millionen Janssen (Johnson & Johnson). Von den erhaltenen Impfstoffen wurden mehr als 44 Prozent bisher nicht verimpft. 16,7 Millionen befanden sich dem Gesundheitsministerium zufolge Ende April in den Lagern des Bundes. Bei 517.880 Impfdosen war zu diesem Zeitpunkt das Verfallsdatum überschritten, davon betrafen 288.040 Vakzine von AstraZeneca, 192.230 von Moderna und 37.560 von BioNTech/Pfizer.

Spitäler werden modernisiert
13.6.2022Im Rahmen des größten und umfassendsten Investitionsprogramms in der Geschichte des Wiener Gesundheitsverbundes werden dessen Kliniken bis zum Jahr 2040 komplett modernisiert. Bis inklusive 2030 ist dafür in einer ersten Phase ein Investitionsbudget in Höhe von 3,3 Milliarden Euro aus dem Wiener Stadthaushalt vorgesehen. Hinzu kommen noch Mittel aus dem Wiener Gesundheitsfonds. Das neue Investitionspaket soll noch heuer im Gemeinderat beschlossen werden.

Affenpocken-Verbreitung: WHO ortet keinen Grund für Alarmstimmung
7.6.2022Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt die Zahl der bestätigten Fälle von Affenpocken außerhalb des üblichen Verbreitungsraumes mit etwa 200 an. Zudem gebe es gegenwärtig mehr als 100 Verdachtsfälle, sagte die Epidemiologin Maria Van Kerkhove. Betroffen seien mehr als 20 Staaten. Die Fallzahlen dürften weiter steigen, erklärte sie. Van Kerkhove zeigte sich zuversichtlich, dass der Ausbruch eingedämmt werden könne. Die Viruserkrankung tritt eigentlich hauptsächlich in West- und Zentralafrika auf, was die jüngsten Ausbrüche ungewöhnlich macht. (https://orf.at/stories/3268040/)

Primärversorgung in der Warteschleife
1.6.2022Primärversorgungseinheiten sind Gesundheitszentren, in denen Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner, Fachärztinnen und -ärzte, Pflegekräfte und auch andere Gesundheitsberufe flexibel zusammenarbeiten und das an einem Ort. In Wien gibt es derzeit acht davon, eine davon – jene in Mariahilf – erlangte besondere Bekanntheit, weil sie von Wolfgang Mückstein gegründet wurde, ehe er Gesundheitsminister wurde. Im Herbst soll in Wien-Margareten die neunte Primärversorgungseinheit (PVE) Wiens eröffnen. Bis 2025 soll es in Wien 36 PVE geben. Doch der Ausbau verläuft schleppend. In Österreich sollen 60 neue PVE bis 2026 geschaffen werden. Das ursprüngliche Ziel ist aber schon verfehlt: Eigentlich hätte es schon im Vorjahr 75 PVE in ganz Österreich geben sollen, aber nur 33 waren in Betrieb. 100 Millionen Euro erhielt Österreich von der EU, um das voranzutreiben.
Maßnahmen
ab 1. JuniAb diesem Tag wird die Maskenpflicht im lebensnotwendigen Handel und in öffentlichen Verkehrsmitteln (außer in Wien) für 3 Monate ausgesetzt. Ebenso die COVID-19-Impfpflicht für weitere 3 Monate. Aufrecht bleibt die Maskenpflicht in vulnerablen Settings wie Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen und bei Gesundheitsdienstleistungen.
Vorbereitung „auch auf den ungünstigsten Fall“
30.5.2022Eine an sorgfältig erarbeiteten Szenarien orientierte Vorbereitung auf die Pandemieentwicklung in Richtung Herbst und Winter forderten Expertinnen und Experten. „Man muss auch auf den ungünstigen Fall vorbereitet sein“, so die Virologin Dorothea van Laer. Die Lockerungen ab Juni kommentierten die Expertinnen und Experten teils kritisch, die Politik sei heuer aber empfänglicher für das Thema „Vorbereitung“. Dass nun die Maskenpflicht im lebensnotwendigen Handel und in Öffis ab 1. Juni für vorerst drei Monate ausgesetzt wird – in Spitälern und Heimen aber aufrecht bleibt -, die Impfpflicht über den Sommer ausgesetzt bleibt und an den Schulen bald nicht mehr verpflichtend PCR-getestet wird, sei aus Sicht des momentan nicht vor Auslastungsgrenzen stehenden Gesundheitssystems durchaus vertretbar.
Gesetzesänderungen geplant
16.5.2022Im Hinblick auf die noch nicht absehbare weitere Entwicklung der Corona-Pandemie ist geplant eine Reihe von Corona-Sonderregelungen in unterschiedlichen Gesetzen zu verlängern. Das betrifft etwa eine Sonderbestimmung im Bundesgesetz über Krankenanstalten und Kuranstalten, die noch bis zum 30. Juni 2023 gelten soll. Damit sollen die Länder im Falle einer Krisensituation weiterhin von bestimmten Auflagen für Krankenanstalten – etwa in Zusammenhang mit der Errichtungs- und Betriebsbewilligung – absehen können, sofern der Schutz des Lebens und der Gesundheit von Menschen gewahrt bleibt. Auch die coronaspezifischen Bestimmungen im Epidemiegesetz sollen bis zum 30. Juni 2023 in Kraft bleiben. Dabei geht es etwa um gesetzliche Grundlagen für die Durchführung von Screeningprogrammen, die Dokumentation von Infektionsfällen, die Weitergabe personenbezogener Daten, die Ausstellung von Impf- und Testzertifikaten, die Verhängung von Ausreisebeschränkungen aus lokalen Epidemiegebieten, die Mitwirkung der Exekutive bei der Kontrolle pandemiebedingter Auflagen und die Registrierung von nach Österreich einreisenden Personen. Auch wird es im Bedarfsfall weiterhin möglich sein, Gastronomiebetriebe und Veranstalter zur Erhebung von Kontaktdaten ihrer Gäste bzw. Besucher:innen zu verpflichten sowie Infektionsfälle an den Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin zu melden. Ebenso bleiben spezielle Strafbestimmungen aufrecht.
Eckpunkte des Pflegepakets
13.5.2022"Viele Jahre mit Hunderten Protestaktionen hat es gedauert, viele der Pflegekräfte sind längst frustriert und ausgebrannt ausgestiegen - aber jetzt gibt es endlich eine Milliarde für die Pflegekräfte." Sozial- und Gesundheitsminister Rauch präsentierte das neue Paket. Es bringt den Pflegekräften mehr Gehalt - grob gerechnet einen Monatsbezug mehr pro Jahr. Auch pflegende Angehörige sollen besser unterstützt werden und die bisher schändliche Entlohnung während der Pflegeausbildung wird auch auf ein ordentliches Niveau gehoben" (newsletter@letter.krone.at). Insgesamt sollen dafür in den nächsten beiden Jahren eine Milliarde Euro zur Verfügung stehen.
Pandemie: Szenarien für den Herbst
10.5.2022Die Pandemie ist in ihre saisonale Entspannungsphase getreten. Doch der Herbst wird kommen – und der Ruf, sich darauf vorzubereiten, wird lauter. Welches sind die wahrscheinlichsten Szenarien? Und was wäre zu tun?
Pflege-Krise: Furcht vor Personalschwund
9.5.2022Laut einer SORA-Studie würden rund 15 Prozent des Personals weggehen wollen, schlug Sonja Föger-Kalchschmied von der Teilgewerkschaft GPA bei einer ÖGB-Pressekonferenz in Innsbruck Alarm. Und weiter „Wir brauchen bis zum Jahr 2030 etwa 76.000 Pflegekräfte mehr“, betonte sie und ergänzte: „Wir kriegen aber derzeit kaum mehr Bewerbungen und somit neues Personal“.